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Gedichte № 1
Komm wir wollen Wolken fangen! Komm
wir wollen Wolken fangen, mit
dem Wind nach oben springen und
dann einen ganzen langen Tag
im Wolkenmeer verbringen. Du
plumpst dort in Wolkendaunen, schreist
dein Glück in alle Winde, und
erkennst mit großem Staunen, dass
die Äste einer Linde deine
kleinen Füße küssen, was
dich leis’ zum Lachen bringt. Weil
wir aber weiter müssen, dorthin,
wo der Südwind singt, fliegst
Du hoch, voll Glück ganz trunken, und
bist durch zwölf Wolkenmeere federleicht
herabgesunken. Schwebst
jetzt in des Himmels Leere. Du
kannst deine Augen schließen, um
das Streicheln kleiner Wölkchen intensiver
zu genießen. Träumend
lässt du dich so gleiten, durch
den weichen Wolkenschwarm. Treibst
aus den unendlich weiten Fernen
sanft in meinen Arm. Wenn
du dann die Augen aufmachst, küss
ich dich auf Mund und Wangen, und
noch eh’ du richtig aufwachst sagst
du zu mir voll Verlangen: Komm,
wir wollen Wolken fangen! Don, 1983 Hat
sie nie das Gefühl gespürt, wenn
man einander mit Lust berührt, wenn
man mit ehrlicher Zärtlichkeit Nähe
sucht in der Zweisamkeit, auch
wenn es nur dabei bliebe? Wie
schade! Und
dann gingen sie auseinander. Und
abends dann sehnten sie sich nacheinander. Und
sie bemühten ihre Fantasie, die
ihnen plötzlich Flügel verlieh, und
um wenigstens etwas zu spüren, begannen
sie, sich selbst zu berühren. Wie
schade! Don, April 2009 Die
Menschen können es jetzt kaum erwarten: Sie
strömen in den Britzer Garten. In
diesem wunderschönen Park, duften
die Blumen voll und stark. Am
Wegrand duften die Narzissen, daneben
hat ein Hund geschissen. Es
riecht auf den Aborten nach
Frühling allerorten! Don Liebling,
wo kam es plötzlich her? Kannst
du’s mir sagen? Was
hat mich überwach gemacht in
diesen Tagen? Was
hab ich da geträumt, warum gelacht? Was
ließ mich Dinge sagen, die ich nie gedacht? Was
schickte Schauer mir aus Feuereis durchs Blut? Was
tat mir weh und doch zugleich so gut? Ich
weiß es nicht. Ich
will’s auch gar nicht wissen. Ich
will nur mehr, will unter deinen Küssen erschauern
und zugleich erglüh’n, will
weiter träumen: von
Samt und Seide, Nelken und Jasmin. Will
sehen, wie der Wind in deinen Haaren tanzt, will
spüren, ob du mir ganz nah sein kannst, ich
will dich schmecken, riechen, ich will dich begreifen, will
wie das Mondlicht über deine Brüste streifen. Wie
fing das an? Weißt
Du, wohin das führt? Ich
weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Du
hast mich angerührt. Don, Ankara 1986 Wenn
ich allein bin, bin
ich neidisch auf alle Paare. Ganz
klar ist das Unsinn, aber
ich denk' dann, das wahre Leben
geht spurlos an mir vorbei und
ich stehe nur als Statist dabei. Wenn
ich allein bin will
ich auch zu keiner Feier. Ich
sitze dort, die Hände am Kinn, und
freu' mich wirklich ungeheuer, wenn
ich wenigstens etwas Lebendiges spüre, weil
ich die ebenfalls einsame Katze berühre. Wenn
ich allein bin versuch’
ich es manchmal mit Menschenmassen. Und
geh irgendwohin. Aber
ich kann es nicht fassen: Trotz
dieser vielen Menschen um mich herum, bleib
ich allein und… werde stumm! Don, November 1986 Ich
war Dein Mann, Du warst meine Frau. Wir
waren glücklich, das weiß ich genau, und
doch gab es etwas in unserem Leben, das
konnte ich Dir vermutlich nicht geben. Du
gingst fort von mir. Du
bist nicht mehr hier, um
mir auf meine Frage Antwort zu geben: Warum
haben wir nicht miteinander gesprochen, warum
nicht die Mauern des Alltags durchbrochen? Ich
habe Dich geliebt, wollte nur Dein Glück. Doch
blicke ich heut auf die Zeiten zurück weiß
ich, dass ich Dich hätte fragen sollen. Es
reicht nicht, das Glück des andren zu wollen. Die
Freiheit von mir, die schenkte ich Dir, und
hoffte zugleich, Du wirst sie nicht nehmen wollen. Warum
haben wir nicht miteinander gesprochen, warum
nicht die Mauern des Alltags durchbrochen? Jetzt
bin ich allein und habe viel Zeit, und
bin zugleich leer und voll Traurigkeit. Und
manchmal wünsch’ ich Dir, dass Du glücklich wirst, und
hoffe zugleich, dass Du Dich irrst, denn
ein Stück von Dir trage ich noch in mir. Und
ich hoffe, dass Du dieses Stück manchmal spürst. Warum
sollen wir jetzt nicht miteinander sprechen? Warum
nicht jetzt die Mauern des Alltags durchbrechen? Zu
spät… Don, 1982 Grad
hatte ich einen ganz blöden Gedanken: Ich
möcht’ mich mit dir mal erfrischend zanken. So
ganz ohne Grund sag’ ich: Halt den Mund! Schlag’
die Faust auf den Tisch und hör’ “Blöder Hund!” Dann
setzen wir uns in verschiedene Ecken, hetzten
Katzen auf uns, falls vorhanden auch Zecken, und
nachdem wir uns ewige Feindschaft geschwört’, denken
wir: 'Ach hätt’ ich auf Mutter gehört!' Danach
könnten wir noch ein bisschen schmollen. Selbstverständlich
ohne Schuld einzustehn’ wollen, bis
friedfertig Hände auf Wanderschaft gehn - ohne
sich dabei in die Augen zu seh’n. Und
dann, ja dann, ist es soweit! Es
folgt das Schönste aus einem Streit: Ein
erstes Lächeln, die Arme sind offen. Ich
küsse deine Tränen weg und bin betroffen, dass
ich dir so weh getan. Und
du verzeihst, du schmiegst dich an. Warum
verzeiht man nach dem Streiten oft
besser, statt, dass es beizeiten von
beiden kommt, und sie sich sagen: Ich
mag dich! Komm, lass uns vertragen! Don Du
erschienst mir so nah Und
da sagte ich „Ja“ Zu
Dir Und
zu mir Und
ich Bemühte
mich Um
Dich Versuchte
Dich zu verstehen Glaubte
zu sehen Wie
verständnisvoll Ich
für Dich sein soll Und
wie ich in Dich verliebt sein sollte Und
als ich dies alles verstehen wollte Fühlte
sich um mich alles an wie aus Watte Weil
ich mich selber gerade verloren hatte. Don, 30.08.2011 Als du dort auf der Straße standest Als
Du dort auf der Straße standest und
ich Dich in die Arme nahm, als
Du dann keine Worte fandest, und
Feuchtigkeit in Deine Augen kam, da
wollte ich am liebsten mit Dir weinen. Mir
war grad so wie Dir zumut – Leg
Deinen Dickkopf doch an meinen, komm
liebes Mädchen sei so gut. Du
bist die Frau und Du musst auch beginnen, los,
fang doch an, ich tröste Dich. Ein
Mann weint nicht – und wenn, nach innen! Du
lieber Gott, ich schäme mich! Na,
wenigstens vermag ich jetzt zu weinen, wo
keiner mich und meine Tränen sieht. Jetzt
schmieg ich meinen Körper eng an Deinen. Wenngleich
es nur im Traum geschieht. Warum
lässt man in solchen Fällen nicht
den Gefühlen ihren Lauf? Mann sollte sich den Tränen
stellen. Wenn
andere gucken – Pfeif doch drauf! Don Jetzt
naht sie wieder, die Weihnachtszeit, und
da ist es für Gott auch immer soweit: Er
schaut sie sich an, seine schöne Welt, hofft,
dass sie ihm noch immer noch gefällt - Ob
sich da alles an seinen Plan hält? Aber
diesmal erschrickt er vor seiner eigenen Welt... Er
sieht: 98 Prozent, egal ob Mann oder Frau, nehmen
es mit der ehelichen Treue nicht so genau. Und
das bereitet ihm echten Verdruss und
er verkündet Petrus seinen Entschluss, er
wolle jetzt alle Menschen bestrafen! (Natürlich
nicht die zwei Prozent Braven!) Doch
da sagt Petrus, Gott solle nicht lachen - Er
würde es besser andersrum machen: Statt
für die 98 Prozent Hiebe gäbs
besser für die zwei Prozent mehr Liebe! Er
sei es von Gott bisher so gewohnt: Wer
alles gut macht, wird dafür belohnt. Na
gut, sagt Gott, dann lass uns ausdenken, was
wollen wir den Braven denn schenken? Und
da kommen die beiden auf einen Supergedanken, (um
sehr vieles besser, als viel Geld von den Banken): Wunderschön
eingepackt, wird ein Päckchen verschickt, und
beachtet, dass nur der Treue es kriegt. Der
Treue, der Treue, der immer treu war, nur
der kriegt das Päckchen! Das ist ja wohl klar! Könnt
ihr euch vorstellen, was es ist, das
in diesem Päckchen enthalten ist?? Ha,
ich seh schon: Das macht mich nun wirklich beklommen: Ihr
alle habt das Pächen nicht bekommen! ... Don, 04.11.2011 |