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Dons Gedichte  № 3

 

1.    

Ach du liebe Zeit

2.    

Adam und Eva als Chinesen

3.    

Der ehrliche Pastor

4.    

Des Mannes Erfolg

5.    

Die erste Nacht am Galgen

6.    

Die perfekte Hausfrau

7.    

Die Rache des Meister Lampe

8.    

Die Zeit läuft davon

9.    

Ein Bäuerchen

10.  

Es fehlte an Erfahrung

 

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Ach Du liebe Zeit!

 

Leute sagt, haben wir hier jemanden der es versteht,

was es heißt, wenn man sagt  'Ach die Zeit vergeht'!?

 

Kaum bin ich geboren, ja, schon dann

fängt der Alterungsprozess unaufhörlich an:

Kaum habe ich das Sprechen gelernt,

werden mir schon die ersten Zähnchen entfernt.

 

Und bin ich noch richtig im Reifeprozess,

da bin ich - als Folge des Gegensatzes -

schon ein männlicher Mann mit ersten Falten.

Und gehöre deswegen alsbald zu den Alten.

 

Doch ich möchte das nicht. Und es tut mir weh,

weil ich mich, trotz der Jahre, als "Alten" nicht seh',

weil ich liebe, begehre, weil ich auch gern im Bett

einen Partner, eine Liebe… nicht nur mich darin hätt'.

 

Manchmal fühle ich mich, wie eine Tageszeitung:

kurz beachtet, zerknüllt, zack: Abfallverwertung!

Dann verwandle ich mich – gestorben – zu Erde,

erblühe als Pflanze, die gefressen werde

von einem Tier, oder von wem auch immer.

Das war's? Ach, iwo, es kommt gleich noch schlimmer!

Denn gefressen, zerkaut, ja, auch das sollt' man wissen:

Wird man als Kot wieder ausgeschissen.

 

Und spätestens dann ist es wieder soweit…

Man steht da und denkt:

Ach, du liebe Zeit!

 

Don, 08.05.2014

 

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Adam und Eva als Chinesen

 

Ich stell mir mal vor, die ersten Menschen wären Chinesen.

Unsere ganze Entwicklung wäre anders gewesen.

Die hätten doch glatt den Apfel hängen gelassen,

Darauf können wir uns ganz sicher verlassen

Jeder weiß, der schon mal nach China gereist':

Die hätten die Schlange stattdessen verspeist!

Schade!

 

Don

 

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Der ehrliche Pastor

 

Pastor Johannes ist sehr konsequent,

oder wie man das bei Pastoren so nennt.

 

Er weiß: Lügen ist grad' bei Pastoren sehr sündhaft.

Doch weigert er sich trotzdem sehr standhaft

seinen Einfallsreichtum nicht zu benutzen.

Einmal war der ihm nämlich sehr von Nutzen:

 

Er hatte in Holland ein Kind getauft

und sich dort zwei Pfund guten Kaffe gekauft.

Unter seiner Soutane – da fiel es nicht auf –...

Unter jeder Axel ein Päckchen, wer kommt schon darauf?

 

Doch kaum war er an die Grenze gekommen,

da hat ihn ein Grenzer gleich drangenommen:

„Na, Herr Pastor, haben Sie was zu verzollen?“

„Naja, zwei Pfund Kaffee hab ich mitnehmen wollen.

Aber damit mich nicht Gottes Strafe ereilt,

Sag’s ich's ehrlich:

Ich hab ihn unter den Armen verteilt!“

 

Don, 14.05.2014

 

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Des Mannes Erfolg

 

Es fragt sich das ganze Volk:

Wann hat ein Mann denn mal Erfolg?

 

Nun, die Antwort ist dann:

Wenn er mehr verdienen kann,

als die Frau, die er inständig liebt,

jeden Monat beim Shoppen ausgibt.

 

Bei der Frau hingegen wissen wir’s gleich –

Sie gilt schon dann als erfolgreich,

wenn sie diese Art Mann einmal findet

und den dann auch noch an sich bindet.

 

Don

 

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Die erste Nacht am Galgen

 

Am schlimmsten ist es am Galgen immer in der ersten Nacht

Weil man sich da immer wieder noch Hoffnung macht.

Aber ich hatte es mir ganz fest vorgenommen

Irgendwann wird sich das Leben genommen!

 

Erst dachte ich, ich werf’ mich am besten hinter den Zug,

aber das war mir dann nicht sicher genug.

Denn ich wollte das Sterben noch richtig genießen

Und wollte mich mit 'nem vergifteten Strick erschießen

Da, wo das Wasser am allertiefsten ist.

Aber was machst Du, wenn Du kein Nichtschwimmer bist?

 

Nun ja, ihr seht, meine Freunde, meine Lieben,

Die Nachricht von meinem Tod ist gewaltig übertrieben.

Wie konnte es denn nur so weit kommen?

Wieso hätt’ ich mir beinahe das Leben genommen?

Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst:

Die Guten, die sterben doch immer zuerst.

Und ich bin schon achtzig und lebe noch immer

Und so wurde das für mich immer schlimmer.

Die Lage war noch nie so ernst wie immer

Da stand ich in meinem dunklen Zimmer

Und wusste: Die Dunkelheit selber, die ist ja echt,

Aber das Licht scheint nur so, und das ist schlecht!

 

Und eh’ ich zusehe, wie ich selber flenn’

Versuchte ich die Arme in die Seiten zu stemm’

Und habe gebrüllt: Ich bin Opa ihr da Ohm, Watt Volt ihr denn?

Ich kriege meine 5 Sinne immer noch hin.

Blödsinn, Schwachsinn, Stumpfsinn und Unsinn,

Die führen letztlich aber nur zum Wahnsinn.

Oder habt ihr etwa schon vergessen

Bei uns wird die Freiheit mit dem Tacho gemessen!

In Kino veritas, vielleicht ist’s schon zu spät

Unsere Wirklichkeit ist ganz anders, als die Realität!

 

Wer die Wahrheit seh’n will, muss unter den Teppich schau’n:

Viele Hühner werden schon als Eier in die Pfanne gehau’n!

Und die Schweine von heute sind die Koteletts von morgen.

Und die Koteletts von gestern muss man heute als Schiete entsorgen!

Ich selber bin auch nicht mehr das, was ich mal werden wollte,

Weil ich wohl besser ohne meine Hobbys leben sollte.

Mit meinen sieben Hobbys fühl ich mich wohl:

Also mit richtigem Sex und gutem Alkohol.

Ich wollt' denen mal entsagen, aber vergebens –

Es waren die schlimmsten 15 Minuten meines Lebens!

 

Es gibt ganz tolle Frauen, sogar als Nachbar

Die auch nichts dafür nehmen, also unbezahlbar!

Und ich weiß, Gegensätze ziehen sich an, aber dann auch aus…

Und schon wird eine Liebesnacht daraus.

Als Mann von Welt geht man vorher baden.

Aber es kann bei dem Vorgang auch nicht schaden

- Genauso wie bei jedem Wetterwechseln -

von Zeit zu Zeit mal das Wasser wechseln.

 

Und dann war es soweit: Sie kam sie sah und sie ging wieder.

Und ich sank verzweifelt auf meine Knie nieder.

Ich wusste es ja, es war längst wieder so weit…

Aber ich hasse nun mal die Hausarbeit!

Ich hatte Betten gemacht, Geschirr gewaschen, Staub gewischt

Und anschließend sogar mich selbst erfrischt.

Aber das Ganze war eben schon sechs Monate her.

Warum fällt mir so etwas nur so schwer?

Fanatiker wie ich sind zu allem imstande, sonst aber zu nichts.

Jeder weiß: Fische, die bellen, beißen nicht.

Schluss des Gedichts!

 

Don, 15.01.2014

 

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Die perfekte Hausfrau

 

Es gibt ganz schlimme Sachen

Die manchmal Ärger machen.

Die Frau braucht heut' Kartoffeln.

Der Mann geht mit Pantoffeln

Hinunter in den Keller

Wird dabei immer schneller

Stolpert und bricht sich's Genick.

Verflixt, was für ein Missgeschick!

Die perfekte Frau sagt ohne zu hudeln:

Naja, da gibt es eben Nudeln!

 

Don, 14.01.2014

 

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Die Rache des Meister Lampe

 

Für die Jagdsaison wurde das Halali geblasen.

Das Töten war beendet für die Hasen.

Da traute sich mein Freund Herr „Lampe“

mal wieder was für seine Wampe

zu tun. Ganz öffentlich

setzt er sich an den Wirtshaustisch.

Damit auch jeder zu ihm schaut,

ruft er von dort besonders laut:

„Herr Wirt, ein „Jägerschnitzel“ bitte!

Nach Jagdsaison-Ende ist das so Sitte!

 

Don, Dezember 2013

 

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Die Zeit läuft auch davon, wenn man sie totschlägt

 

Das mit der Zeit hat so seine eigene Bewandtnis,

denn dieses Problem verlangt viel Sachkenntnis.

Meistens hat keiner wirklich viel Zeit.

Zu der Einsicht ist nicht jeder bereit.

 

Aber um Zeit zu haben, muss man sie sich nehmen,

und das ist kein einfaches Unternehmen.

Denn wenn ich da mal zugreifen will,

da hält die Zeit nicht für mich still.

 

Sie kommt aus der Zukunft, ist also noch nicht hier,

und ist sie im Jetzt, das wissen wir,

da gibt es keine Dauer für unsere Zeit -

Sie ist nämlich schon Vergangenheit.

 

Ich sehe also, das ist doch ganz klar,

Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie war.

 

Don, Januar 2014

 

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Ein Bäuerchen

 

Die Bäuerin findet den Bauer ganz nett,

drum holt sie ihn auch zu sich ins Bett.

Dort machen die beiden ein Nickerchen,

und dann machen sie so ein Bäuerchen!

 

Don, 11.05.2014

 

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Es fehlte an Erfahrung

 

Und wenn mir manchmal der Schädel raucht,

weil ich nicht habe, was jedermann braucht

und jeder die ganze Sache wirklich prompt,

erst dann zur Verfügung gestellt bekommt,

wenn - und das sollte man eigentlich wissen -

er sie schon vorher hätte haben müssen,

dann erkennt man in wahrer Offenbarung:

was mir fehlte, war ganz einfach die Erfahrung.

 

Und ich benutze jetzt mal ein Bild:

Erfahrung ist das, was uns enthüllt,

dass wir die Irrtümer von tumben Knaben

zugunsten der Altersirrtümer abgelegt haben.

 

Und jetzt ist Erfahrung eine kostbare Gabe,

die ich mit hohem Schulgeld erworben habe.

Und sie hilft, dass ich nichts mehr verpenne,

sondern den Fehler sofort erkenne,

wenn ich ihn immer wieder mache…

Wirklich, das ist eine ganz tolle Sache!!

 

Don, 14.06.2008

 

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