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Gedichte № 3
Leute
sagt, haben wir hier jemanden der es versteht, was
es heißt, wenn man sagt 'Ach die Zeit
vergeht'!? Kaum
bin ich geboren, ja, schon dann fängt
der Alterungsprozess unaufhörlich an: Kaum
habe ich das Sprechen gelernt, werden
mir schon die ersten Zähnchen entfernt. Und
bin ich noch richtig im Reifeprozess, da
bin ich - als Folge des Gegensatzes - schon
ein männlicher Mann mit ersten Falten. Und
gehöre deswegen alsbald zu den Alten. Doch
ich möchte das nicht. Und es tut mir weh, weil
ich mich, trotz der Jahre, als "Alten" nicht seh', weil
ich liebe, begehre, weil ich auch gern im Bett einen
Partner, eine Liebe… nicht nur mich
darin hätt'. Manchmal
fühle ich mich, wie eine Tageszeitung: kurz
beachtet, zerknüllt, zack: Abfallverwertung! Dann
verwandle ich mich – gestorben – zu Erde, erblühe
als Pflanze, die gefressen werde von
einem Tier, oder von wem auch immer. Das
war's? Ach, iwo, es kommt gleich noch schlimmer! Denn
gefressen, zerkaut, ja, auch das sollt' man wissen: Wird
man als Kot wieder ausgeschissen. Und
spätestens dann ist es wieder soweit… Man
steht da und denkt: Ach,
du liebe Zeit! Don, 08.05.2014 Ich
stell mir mal vor, die ersten Menschen wären Chinesen. Unsere
ganze Entwicklung wäre anders gewesen. Die
hätten doch glatt den Apfel hängen gelassen, Darauf
können wir uns ganz sicher verlassen Jeder
weiß, der schon mal nach China gereist': Die
hätten die Schlange stattdessen verspeist! Schade! Don Pastor
Johannes ist sehr konsequent, oder
wie man das bei Pastoren so nennt. Er
weiß: Lügen ist grad' bei Pastoren sehr sündhaft. Doch
weigert er sich trotzdem sehr standhaft seinen
Einfallsreichtum nicht zu benutzen. Einmal
war der ihm nämlich sehr von Nutzen: Er
hatte in Holland ein Kind getauft und
sich dort zwei Pfund guten Kaffe gekauft. Unter
seiner Soutane – da fiel es nicht auf –... Unter
jeder Axel ein Päckchen, wer kommt schon darauf? Doch
kaum war er an die Grenze gekommen, da
hat ihn ein Grenzer gleich drangenommen: „Na,
Herr Pastor, haben Sie was zu verzollen?“ „Naja,
zwei Pfund Kaffee hab ich mitnehmen wollen. Aber
damit mich nicht Gottes Strafe ereilt, Sag’s
ich's ehrlich: Ich
hab ihn unter den Armen verteilt!“ Don, 14.05.2014 Es
fragt sich das ganze Volk: Wann
hat ein Mann denn mal Erfolg? Nun,
die Antwort ist dann: Wenn
er mehr verdienen kann, als
die Frau, die er inständig liebt, jeden
Monat beim Shoppen ausgibt. Bei
der Frau hingegen wissen wir’s gleich – Sie
gilt schon dann als erfolgreich, wenn
sie diese Art Mann einmal findet und
den dann auch noch an sich bindet. Don Am
schlimmsten ist es am Galgen immer in der ersten Nacht Weil
man sich da immer wieder noch Hoffnung macht. Aber
ich hatte es mir ganz fest vorgenommen Irgendwann
wird sich das Leben genommen! Erst
dachte ich, ich werf’ mich am besten hinter den Zug, aber
das war mir dann nicht sicher genug. Denn
ich wollte das Sterben noch richtig genießen Und
wollte mich mit 'nem vergifteten Strick erschießen Da,
wo das Wasser am allertiefsten ist. Aber
was machst Du, wenn Du kein Nichtschwimmer bist? Nun
ja, ihr seht, meine Freunde, meine Lieben, Die
Nachricht von meinem Tod ist gewaltig übertrieben. Wie
konnte es denn nur so weit kommen? Wieso
hätt’ ich mir beinahe das Leben genommen? Ich
weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst: Die
Guten, die sterben doch immer zuerst. Und
ich bin schon achtzig und lebe noch immer Und
so wurde das für mich immer schlimmer. Die
Lage war noch nie so ernst wie immer Da
stand ich in meinem dunklen Zimmer Und
wusste: Die Dunkelheit selber, die ist ja echt, Aber
das Licht scheint nur so, und das ist schlecht! Und
eh’ ich zusehe, wie ich selber flenn’ Versuchte
ich die Arme in die Seiten zu stemm’ Und
habe gebrüllt: Ich bin Opa ihr da Ohm, Watt Volt ihr denn? Ich
kriege meine 5 Sinne immer noch hin. Blödsinn,
Schwachsinn, Stumpfsinn und Unsinn, Die
führen letztlich aber nur zum Wahnsinn. Oder
habt ihr etwa schon vergessen Bei
uns wird die Freiheit mit dem Tacho gemessen! In
Kino veritas, vielleicht ist’s schon zu spät Unsere
Wirklichkeit ist ganz anders, als die Realität! Wer
die Wahrheit seh’n will, muss unter den Teppich schau’n: Viele
Hühner werden schon als Eier in die Pfanne gehau’n! Und
die Schweine von heute sind die Koteletts von morgen. Und
die Koteletts von gestern muss man heute als Schiete entsorgen! Ich
selber bin auch nicht mehr das, was ich mal werden wollte, Weil
ich wohl besser ohne meine Hobbys leben sollte. Mit
meinen sieben Hobbys fühl ich mich wohl: Also
mit richtigem Sex und gutem Alkohol. Ich
wollt' denen mal entsagen, aber vergebens – Es
waren die schlimmsten 15 Minuten meines Lebens! Es
gibt ganz tolle Frauen, sogar als Nachbar Die
auch nichts dafür nehmen, also unbezahlbar! Und
ich weiß, Gegensätze ziehen sich an, aber dann auch aus… Und
schon wird eine Liebesnacht daraus. Als
Mann von Welt geht man vorher baden. Aber
es kann bei dem Vorgang auch nicht schaden -
Genauso wie bei jedem Wetterwechseln - von
Zeit zu Zeit mal das Wasser wechseln. Und
dann war es soweit: Sie kam sie sah und sie ging wieder. Und
ich sank verzweifelt auf meine Knie nieder. Ich
wusste es ja, es war längst wieder so weit… Aber
ich hasse nun mal die Hausarbeit! Ich
hatte Betten gemacht, Geschirr gewaschen, Staub gewischt Und
anschließend sogar mich selbst erfrischt. Aber
das Ganze war eben schon sechs Monate her. Warum
fällt mir so etwas nur so schwer? Fanatiker
wie ich sind zu allem imstande, sonst aber zu nichts. Jeder
weiß: Fische, die bellen, beißen nicht. Schluss
des Gedichts! Don, 15.01.2014 Es
gibt ganz schlimme Sachen Die
manchmal Ärger machen. Die
Frau braucht heut' Kartoffeln. Der
Mann geht mit Pantoffeln Hinunter
in den Keller Wird
dabei immer schneller Stolpert
und bricht sich's Genick. Verflixt,
was für ein Missgeschick! Die
perfekte Frau sagt ohne zu hudeln: Naja,
da gibt es eben Nudeln! Don, 14.01.2014 Für
die Jagdsaison wurde das Halali geblasen. Das
Töten war beendet für die Hasen. Da
traute sich mein Freund Herr „Lampe“ mal
wieder was für seine Wampe zu
tun. Ganz öffentlich setzt
er sich an den Wirtshaustisch. Damit
auch jeder zu ihm schaut, ruft
er von dort besonders laut: „Herr
Wirt, ein „Jägerschnitzel“ bitte! Nach
Jagdsaison-Ende ist das so Sitte! Don, Dezember 2013 Die Zeit läuft auch
davon, wenn man sie totschlägt Das
mit der Zeit hat so seine eigene Bewandtnis, denn
dieses Problem verlangt viel Sachkenntnis. Meistens
hat keiner wirklich viel Zeit. Zu
der Einsicht ist nicht jeder bereit. Aber
um Zeit zu haben, muss man sie sich nehmen, und
das ist kein einfaches Unternehmen. Denn
wenn ich da mal zugreifen will, da
hält die Zeit nicht für mich still. Sie
kommt aus der Zukunft, ist also noch nicht hier, und
ist sie im Jetzt, das wissen wir, da
gibt es keine Dauer für unsere Zeit - Sie
ist nämlich schon Vergangenheit. Ich
sehe also, das ist doch ganz klar, Die
Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie war. Don, Januar 2014 Die
Bäuerin findet den Bauer ganz nett, drum
holt sie ihn auch zu sich ins Bett. Dort
machen die beiden ein Nickerchen, und
dann machen sie so ein Bäuerchen! Don, 11.05.2014 Und
wenn mir manchmal der Schädel raucht, weil
ich nicht habe, was jedermann braucht und
jeder die ganze Sache wirklich prompt, erst
dann zur Verfügung gestellt bekommt, wenn
- und das sollte man eigentlich wissen - er
sie schon vorher hätte haben müssen, dann
erkennt man in wahrer Offenbarung: was
mir fehlte, war ganz einfach die Erfahrung. Und
ich benutze jetzt mal ein Bild: Erfahrung
ist das, was uns enthüllt, dass
wir die Irrtümer von tumben Knaben zugunsten
der Altersirrtümer abgelegt haben. Und
jetzt ist Erfahrung eine kostbare Gabe, die
ich mit hohem Schulgeld erworben habe. Und
sie hilft, dass ich nichts mehr verpenne, sondern
den Fehler sofort erkenne, wenn
ich ihn immer wieder mache… Wirklich,
das ist eine ganz tolle Sache!! Don, 14.06.2008 |