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Dons
Gedichte №
6
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Der Kuss
Hallo, schöne Frau,
Ja, Sie waren es! Ganz genau!
Gestern sind wir uns schon mal begegnet
unter der Markise, es hat grad geregnet.
Sie standen neben mir und ich hab geschaut,
so auf Ihre Figur, Sie sind gut gebaut;
Und dann diese Ausstrahlung! So voller Leben!
Am liebsten hätt’ ich Ihnen 'nen Kuss gegeben.
Das musste ich mir natürlich verkneifen.
Das
ist klar und das werden Sie sicher begreifen.
Ich überlegte grad noch: 'Was mache ich bloß…?'
Schon war’s zu spät – Sie gingen los.
Dieser Kuss, den ich Ihnen nicht gegeben,
bekam aber danach sein eigenes Leben.
Er schwirrte wie ein Schmetterling in meinem Bauch,
und in meinem Herzen war er dann auch.
Er flatterte. Zuerst oben, dann unten –
auch jetzt hat er noch keinen Ausgang gefunden.
Er kniff mich grad eben ganz doll in die Rippen,
nun sitzt er schon längst auf meinen Lippen.
Jetzt sag' ich es Ihnen gerade heraus:
Der kleine Kuss, der muss jetzt raus!
Schmatz! Siehste!!
Don, Juni 2008
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Dagegen
Komm
und sei zusammen mit mir dagegen,
denn ich glaube, nur so können wir sehr viel bewegen.
Wenn wir die Schwerfälligkeit bekriegen
selber zu denken, können wir nur siegen.
Wenn wir die Menschen dazu bringen in Massen
wirklich eigene Gefühle zuzulassen.
Wenn wir es schaffen, ein Gegenpol zu sein –
Nicht mehr im Allgemeinen zu denken, sondern allein!
Und die Verantwortung auch dann zu übernehmen,
wenn wir bisher vor lauter Schämen
nicht zu dem stehen wollten, was wir selber denken,
nicht getraut haben, uns selbst Achtung zu schenken.
Wir können aufrufen, gegen den Zeitgeist zu reden.
Wir können die Halbwahrheiten befehden;
Nichtsagenden Floskeln und versteckten Lügen
endlich aufzudecken bringt uns ein Vergnügen.
So etwas ist doch auch dir nicht einerlei
und ich bin sicher, du bist mit dabei!
Du machst doch mit? Sag, was ist nun?
Was soll das heißen: 'Du hast grad
soviel zu tun'?
Und Du willst selber entscheiden, was Du tun musst?
Na, zum allein dagegen hab ich auch
keine Lust.
Don, 17.08.2012
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Boah ey – Wuppertal!
Wie
im Märchen: Es war einmal,
da kam ein Mann nach Wuppertal
und sieht zum ersten Mal im Leben
die U-Bahn am Himmel schweben.
Das ist ja voll phänomenal!
Boah ey! – Wuppertal!
Dann findet er dort auch einen Job.
Und die Bezahlung, die ist wirklich top.
Sein Chef will zufriedene Arbeiter haben,
die sich auch freuen, über schöne Gaben.
Und bietet ihm an: 'Beim Dienstwagen freie Wahl!'
Und er sagt nur: Boah ey! – Wuppertal!
Dann sucht er 'ne Wohnung noch für sich.
Und freut sich bald ganz fürchterlich,
denn schon nach wenigen Suche-Stunden
hat er was Passendes für sich gefunden.
Und er tanzt voller Freude alleine im Saal!
Und denkt: Boah ey! – Wuppertal!
Was ihm nun noch fehlt, weiß er ganz genau:
Er möchte jetzt eine passende Frau.
In die Zeitung da soll nun ein Inserat,
was er ihr alles zu bieten hat.
Da fragt ihn der Zeitungsmann: "Bitte, ganz genau
Wie soll ich’s gestalten?" "Ich such' eine Frau!"
"Einspaltig, zweispaltig oder ist das egal?"
Da grinst er nur noch: Boah ey! – Wuppertal!
Don, März 2010
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Das Wesen der Liebe
Wenn man ganz genau wüsst’,
was das Wesen der Liebe ist,
dann könnte man doch verstehen,
warum manche in die Luft gehen:
Weil sie glauben, sie könnten nur mit dem einen
Menschen zusammen leben, sonst mit keinem,
obwohl es doch Millionen davon gibt!
Wichtig ist doch, dass man sich selber liebt.
Don, 14.06.2008
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Achtzig Jahre!
Meinen
Achtzigsten habe ich jetzt schon hinter mir.
Darauf
bin ich stolz, das sage ich Dir.
Allerdings
gibt es seitdem auch ein paar Sachen,
die
mir nicht nur reines Vergnügen machen.
Da
ist zum einen die reine Vergesslichkeit,
die
macht sich seit einiger Zeit bei mir breit.
Ich
habe dann aber eine Ansicht übernommen,
die
hab ich im Traum geschenkt bekommen:
Ich
sollte einfach mit der Zeit mitgehen,
dann
könnt ich darin auch was Gutes sehen!
Ich
kann mich zum Beispiel nicht beklagen,
wenn
viele „Fremde“ Guten Tag zu mir sagen.
Und
noch eins weiß ich inzwischen genau:
Es
gibt kaum noch Wiederholungen im TV!
Ich
kann auch das Osterfest kaum erwarten,
denn
ich kann Karfreitag schon im Garten
meine
Ostereier selber verstecken.
Ich
brauch niemand anderen, um mich zu necken.
Vielleicht
bekomm ich sogar bald 'nen Orden,
denn
ich bin inzwischen auch „weiser“ geworden.
Es
gibt über alle möglichen Geschichten
immer
ganz unterschiedliche Ansichten.
Und
eh’ ich meine Vergesslichkeit verfluche
schau
ich, dass ich mir das Gute dran suche!
Don, März 2013
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Gott
spielt 'Verstecken'
Natürlich
gibt es einen Gott
und das beweise ich Dir sofort.
Dazu solltest Du mir etwas Vertrauen schenken
und ein wenig mit meinen Gedanken denken.
Manches Mal ist nämlich diesem Herrn
langweilig und dann spielt er gern.
Am allerliebsten spielt er Verstecken
und versucht, sich dann selbst wieder zu entdecken.
Aber da gibt es eine Schwierigkeit:
Da ist niemand anders weit und breit.
Denn Gott ist tatsächlich ja allein!
Aber dann gibt er vor, nicht er selbst zu sein.
Mal ist er ich, mal ist er Du,
und manchmal ist er sogar Müllers Kuh
und er hat sich auch schon vorgestellt,
er ist alle Menschen auf dieser
Welt.
Er ist jede Pflanze und jeder Stein.
Und plötzlich ist er nicht mehr allein.
So verliert seine Alleinigkeit jeden Schrecken,
und Gott kann sich nun vor sich selbst verstecken.
Und versteckt er sich nun in einem Ungeheuer,
erlebt er natürlich auch schon mal Abenteuer.
Grad wie im Traum, da gibt es den Schreck,
doch wenn er dann aufwacht ist alles gleich weg.
Aber wenn er erklärt, dass er heute mal Du sein will,
dann bist Du besser zunächst mal ganz still,
denn Gott spielt dieses Spiel so unendlich subtil,
dass ihm schon im nächsten Moment nicht einfiel
in wen er sich gerade verwandelt hatte,
war es ein Habicht oder war es ´ne Ratte?
Aber dass er dieses nun ganz schnell vergaß,
machte ihm ja am meisten Spaß.
Er will sich doch gar nicht so schnell entdecken,
denn dann brauchte er sich ja nicht erst zu verstecken!
Aber das ist jetzt für jeden Mensch auf der Welt
der Grund, warum es jedem von uns so schwer fällt
zu erkennen, dass wir alle derselbe Gott sind
egal ob als Vater, als Mutter oder als Kind.
Alle sind Gott, der grad vorgibt, nicht er selber zu sein.
Doch nach einiger Zeit fällt es jedem dann ein,
dass wir alle ein einziges „Selbst“ sind.
Jeder von uns ist das Sonntagskind,
das immer und ewig nach Höherem strebt,
dass wir also alle der Gott sind, der ewiglich lebt.
Wenn es nun aber Gott mal grade gefällt
alles zu sein auf der ganzen Welt,
dann kannst Du sicher auch leicht verstehen,
warum es Dir schwer fällt, Gott zu sehen.
Es wird Dir nämlich auch nicht glücken
Dir in die eigenen Augen zu blicken.
Dein „Selbst“ ist so gut in Gott geborgen,
dass es Dir vorkommt als sei es verborgen,
denn manchmal erscheint Gott auch in solchen Leuten,
die zu ihrem Vorteil andre Menschen ausbeuten.
Oder in anderen Kranken und Schwachen,
in denen kann es ihm doch keine Freude machen;
Dann überlege aber erst mal gut,
dass Gott sich das erst einmal selber antut.
Und es muss gerade auch die die Bösen geben,
sonst wäre es eben nicht unser Leben.
Irgendwann werden wir eine ganz neue Runde starten,
mit jedes Mal neu gemischten Karten.
Und wir sollten versuchen, vor allen Dingen,
das Durcheinander in Ordnung zu bringen.
Und wer dann die beste Ordnung hinkriegt,
der hat in dieser Runde gesiegt.
Don
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Naturalrestitution
Die Naturalrestitution
- ein Jurist, der kennt das schon -
bedeutet, in den Schadensfällen
den Zustand wiederherzustellen,
der, würde nicht der Schadensfall
dazwischenkommen dieses Mal,
sich weiter so entwickeln kann
wie es von Anfang an begann.
Nun haben wir den selt’nen Fall,
eine Schwangere kommt zu Fall,
weil ein Mann, der wirklich pennt,
sie einfach über’n Haufen rennt.
Er rennt los ganz einfach blind,
sie verliert darauf ihr Kind.
Wenn sie vor Gericht jetzt klagt
und der Richter später sagt,
wenn es um den Schaden geht
hat, wie’s im Gesetze steht,
der Schuldige in Schadenfällen
den alten Zustand herzustellen.
Der Mann wird jetzt in’s Bett gebracht
und sie besucht ihn Nacht für Nacht,
ganz gleich, was er wohl dabei fühlt,
weil das Gesetz es so befiehlt.
Don
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Abschied
Ich hatte ein Herz zu verschenken,
aber niemand wollte es haben.
Ich kann es auch niemand verdenken.
Es hatte schon so viele Narben.
Ich wollte auch Zärtlichkeit geben,
aber das ist wohl nicht mehr modern.
In einem anderen Leben,
da mochte man das noch gern.
Ich wollte mit vielen Menschen empfinden,
aber irgendwie hab' ich das nicht erreicht.
Auch nur einen Menschen zu finden,
ist gar nicht einmal so leicht.
Jetzt habe ich mein Herz vergessen.
Ich glaub, es liegt irgendwo rum.
Es ist wohl auch zu vermessen,
zu glauben, Du kümmerst dich darum.
Meine Zärtlichkeit liegt in der Ecke.
Sie setzt langsam Schimmel an.
Wenn ich sie mal wieder entdecke,
schenk ich sie dem Hund nebenan.
Ich fürchte, ich kann es nicht fassen,
dass ein Teil von mir so verdirbt.
Eh man anfängt Menschen zu hassen,
ist es wohl besser dass man stirbt.
Don, 1982
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Der Einfallspinsel – Ein Hundegeschenk
Ich
ging heut spazieren mit Joe am Strand,
weil er an der Havel schon öfter was fand,
das er mir dann brachte
damit ich was draus machte
was ihm dann gefiel;
So geht unser Spiel.
Und richtig! Schon nach ganz kurzer Zeit
sagt Joe zu mir, er sei bereit.
Er möchte gern rennen, darauf hat er Bock
Und ich werfe für ihn wunschgemäß einen Stock.
Joe rennt los und da ist es geschehen,
er hat mich den Stock nicht werfen gesehen…
Und wenn er, wie heute, was vergeblich sucht,
bin ich sicher, dass er das auf „hündisch“ verflucht,
weil dann sein Jaulen für mich verkündet,
dass er den Stock nun mal nicht findet.
Aber dann kommt er und bringt mit Gewinsel
statt des Stocks für mich einen kleinen Pinsel.
Und ich habe natürlich sofort so getan,
als nähme ich sein Geschenk für mich an.
Ich habe den Pinsel in die Tasche gesteckt
Und Joe hat mir dankbar die Hand abgeleckt.
Und dann haben wir mit Bedacht
Den Morgenspaziergang zu Ende gebracht.
Zuhaus'
angekommen war die Freude groß,
denn
ich dichtete plötzlich wild drauf los,
denn
mir sind – zu meinem Wohlgefallen –
der
Reime gar viele eingefallen.
Was
Joe mir schenkte, trotz seinem Gewinsel,
war:
Ein waschechter Prima-Einfallspinsel!
Und
ich halt' ihn in Ehren, und ich find' ihn echt Spitze –
Meine
Verse werden besser, seit ich ihn besitze!
Don, Juni 2011
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Letzte Zigarette
Im
Reader's Digest gibt es unglaubliche Geschichten,
die
über das Gesundheitsrisiko berichten,
und
darüber, dass Menschen nur starken Willen brauchen,
um
aufhören zu können mit dem Rauchen.
Bisher
war es stets so gewesen,
ich
konnte diese Worte lesen,
ohne
dass mich das wirklich berührt;
aber
seit ich weiß, wohin das Rauchen führt,
nämlich
zu Krebs, Haarausfall und
in
schweren Fällen zu Gedächtnisschwund…
Ah,
entschuldigt, ich muss mal fragen,
was
wollte ich grade mal sagen?
Ach
so, ja, seit mich seit einigen Tagen
morgens
Haarausfälle plagen,
da
habe ich noch eine Zigarette genossen
und
dann mit aller Willenskraft beschlossen,
dass
das, was sein muss eben muss
und
mit dem Rauchen sei ab sofort Schluss.
So
schlimm wird’s nicht werden, ich werde schon sehen,
ich
werde eben viel spazieren gehen,
Gymnastik
treiben und viel frische Luft,
dann
ist das Nikotin bald verpufft.
Und
wenn das nicht reicht, dann könnt' ich stattdessen,
statt
zu rauchen, jedes Mal einen Apfel essen.
So.
Also der erste Tag ging ganz gut
und
ich machte mir schon selber Mut,
ich
könnte mich bestimmt von diesem bösen
Laster
mit reiner Willenskraft lösen,
denn
ich war natürlich nicht so vermessen
alle
die Widrigkeiten zu vergessen,
die
immer dann aus dem Nichts auftauchen,
wenn
ein Mensch beschließt: Schluss mit dem Rauchen!
Da
befällt einen eine seltsame Nervosität,
die
mich dann in diesen Fällen berät,
es
wär‘ alles nicht so schlimm. Nur ich hätte
jetzt
zur Beruhigung gern eine Zigarette!
Und
so passierte es mir zu meinem Glück
nur
einmal, dass ich beim Frühstück
das
Ei küsste und meine Frau mit dem Löffel schlug,
was
mir ganz verwunderte Blicke eintrug.
Doch
am nächsten Tag fragte ich mich: Was soll’s,
bin
ich wirklich aus diesem Holz,
aus
dem die Nichtraucher geschnitzt werden
hier
auf unserer schönen Erden?
Im
Gespräch mit meiner Frau,
ich
erinnere mich noch genau,
dachten
wir beide: Am besten wir müssten
den
inneren Schweinehund überlisten.
Dann
diskutierten wir die ganze Nacht,
und
hatten uns auch was ausgedacht:
Ich
durfte wieder rauchen, soviel ich wollte.
Dabei
war es wichtig, dass ich sollte
die
ersten drei Zigaretten verkehrt herum rauchen.
Danach
würde ich nicht zu zählen brauchen.
Die
restlichen Zigaretten wären dann frei!
Gegen
diese Vereinbarung habe ich erst gemotzt,
dann
später hab ich nur noch gekotzt.
Und
danach konnte ich mit mir selber wetten:
Jetzt
ist endgültig Schluss mit den Zigaretten!!!
Don
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