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Dons Gedichte  № 7

 

1.    

Wann bist du alt?

2.    

Wintergedanken

3.    

Wandervogel Verein

4.    

Und immer dann war Weihnachten

5.    

Soll und Haben

6.    

Waage-Mut – Lügende Haushaltsgeräte

7.    

Die Heisenbergsche Unschärferelation

8.    

Herr Westerwelle in Aktion

9.    

Heute ist morgen gestern

10.  

Ich hab dich so unheimlich lieb

 

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Wann bist Du alt?

Ein Spiegel hängt in Deinem Zimmer,
Du stehst davor, das Haupt geneigt,
und seufzest, weil ein grauer Schimmer
sich an Deinen Schläfen zeigt.

Beim Lesen streikt Dir die Pupille,
und neue Zähnchen brauchst Du bald.
Du seufzt und murmelst in der Stille:
"Ach ja, ich werd nun langsam alt."

Du seufzest und solltest lieber schmunzeln,
kriegt auch Dein Haar 'nen Silberstich
und Deine Stirne ein paar Runzeln –
das ist doch alles äußerlich.

Manch einer ist vielleicht erst zwanzig
und außen herrlich von Gestalt,
doch innen schwunglos, trocken, ranzig
und miesepetrig – DAS ist alt!

Natürlich kannst Du nicht mehr wachsen
jetzt nicht mehr, doch das ist nicht schlimm,
so lang Du für Humor und Faxen
und Zärtlichkeiten hast 'nen Sinn.

So lange Deine Augen glänzen,
im Feuer der Begeisterung,
bist Du mit Deinen vielen Lenzen
trotz Brille und Gebiss noch jung!

 

Don

 

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Wintergedanken

 

Wenn jetzt die Flocken schweben weich

Und alles wird ein einzig weißes Reich

Dann halt ich inne, stell mir selber Fragen

Was will die kalte, klare Zeit mir sagen?

Welcher Gedanke ist es, der mir jetzt einfällt

In dieser ruhigen und klaren Welt?

Was soll ich denn am besten jetzt nur tun?

Ganz einfach: Viel mehr in mir selber ruh’n

 

Don, 29.11.2013

 

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Der Wandervogel Verein

 

Als Jugendlicher da trat ich mal ein

In einen Wandervogel Verein.

Aber heute bin ich in andern,

Denn:

Die wollten immer nur Wandern,

immer nur Wandern.

 

Don, 25.10.2013

 

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Und immer dann war Weihnachten…

 

Jetzt spüren wir, wie schnell die Zeit verrinnt,

Und die Natur vergräbt sich quasi in die Nacht.

Und alles, was jetzt nach den kurzen Tagen neu beginnt,

Das hast du dir in deinen Träumen selber ausgedacht.

Du selber schaffst dir deinen Schmerz, doch auch die Lust.

Die ganze Zukunft schaffst du selbst in deiner Brust.

Drum lass dein Herz zur Weihnachtskrippe werden.

Wir brauchen doch noch so viel Liebe hier auf Erden.

Schau auf die Sterne, die den Himmel nächtens schmücken

So selbstverständlich woll’n den Nachbarn wir beglücken

Und voll Verständnis für vergang’ne Schwierigkeiten

Woll’n wir Gemeinsamkeiten füreinander vorbereiten.

Und dann wird dir auch plötzlich klar,

Dass es ja jedes Mal so war:

Wenn alle miteinander so dachten

Dann war jedes Mal Weihnachten!

 

Don, 29.11.2013

 

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Soll und Haben

 

Mein Herr, sie kommen doch aus Schwaben

Von dort kommen nach Behördenangaben

Viele Menschen, die gern zu tun haben

Mit Geld und vielen anderen guten Gaben

Mit Bankguthaben

Aber auch mit Ausgaben

Was sind da ihre Hauptaufgaben?

Bearbeiten Sie da auch Betriebsausgaben?

Oder auch Extraausgaben?

Zum Beispiel bei Bauvorhaben?

Und gibt es da bei Geldausgaben

Auch bestimmte Zielvorgaben?

Wenn Sie sich jetzt bald ausgequatscht haben,

Dann erklären Sie mir doch ganz klar ihr Vorhaben

Sonst können Sie mich mal gern haben.

Na gut, dann wollen wir es kurz handhaben:

Sie haben beruflich zu tun mit „Soll“ und „Haben“?

Ja, das gehört zu meinen Aufgaben!

Nun, vielleicht woll’n Sie’s ja nicht sehr gern haben,

Aber Ihre Frau „Soll“ einen Freund „Haben“!

 

Don, 05.04.2014

 

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Waage-Mut – Lügende Haushaltsgeräte

 

Heute früh bin ich auf eine Waage gestiegen.

Seitdem murmele ich etwas von "Intrigen",

Denn ich bin zwar nicht wie ein Schlanker gebaut,

Aber ich weiß sehr wohl wie ein „Dicker“ ausschaut!

Und ein Blick in den Spiegel hat mich vollends belehrt:

Die Zahlen auf der Waage sind total verkehrt!

Und ich lasse mich nicht so einfach betrügen!

Ich weiß jetzt: Es gibt Haushaltsgeräte, die lügen!

 

Don, 13.01.2014

 

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Die Heisenbergsche Unschärferelation

 

Mal ehrlich, Freunde, wer kennt die denn schon,

Die Heisenbergsche Unschärferelation?

Das bedeutet, dass man nicht sagen kann,

Wo befindet sich etwas, und erst recht nicht wann!

Das wird dann nämlich auch der Grund dafür sein:

Bei einer Verabredung steh ich immer erst mal allein!

Oder es könnte auch wohl deshalb so sein

– Das wäre dann die Schuld vom ollen Einstein –

Wegen der Raum-Krümmung ganz allgemein?

Dann wird  ganz einfach der Raum gekrümmt,

Und ich altere schneller, ja so isses bestimmt.

Oder es ist eventuell meine größere Masse?

Die wird schneller beschleunigt, ja, wirklich Klasse!

Das ist dann aber auch ganz prompt

Der Grund warum „er“ immer zuerst „kommt“.

Die Wissenschaft sagt uns schon ganz genau,

Warum sie nicht pünktlich sein kann, unsere Frau.

Wenn sie endlich da ist, dann ist sie auch geschafft,

Dieses arme Opfer der Wissenschaft.

Wir Männer sollten uns nicht die Haare raufen

Es ist besser so, als dass wir den Frauen ständig hinterherlaufen.

 

Don

 

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Herr Westerwelle in Aktion

 

Vor dem Büro von Westerwelle

Gibt es eine gefährliche Stelle.

An der ist neulich ein Rentner gefallen.

Herr Westerwelle sah es mit Missfallen

Und er hat ihm geholfen beim Aufstehen.

Und jetzt konnte der ihm nicht mehr entgehen…

Deshalb sagte er: "Dafür müssen Sie mich aber wählen!"

"Nein.", sagt Gefall'ne, "Da sollten Sie nicht auf mich zählen.

Um mir zu helfen mussten Sie sich zwar bücken,

Denn ich lag nun mal grad auf dem Rücken.

Das Wichtigste ist aber wirklich vor allem:

Ich bin doch nicht auf den Kopf gefallen!"

 

Don, Mai 2013

 

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Heute ist morgen gestern

 

Ach, Kinder haben es ganz schön,

Wenn sie noch nicht zur Schule gehen.

Dann sind sie auch noch ohne Sorgen

Und denken heut noch nicht an morgen.

 

Ach Kinder haben es auch schwer.

Wo kommen sonst die Tränen her?

Wenn im TV was Schönes kommt:

Ab in’s Bettchen aber prompt!

 

Aber Kinder haben es auch leicht.

Sie dürfen toben bis die Kraft nicht reicht,

Dann stürzen sie in Pappis Arm,

Angekuschelt herrlich warm!

 

Kindern geht es wie den Eltern.

Erst Wein anbauen und dann keltern.

Freude haben und auch leiden

Wir alle haben viel von beiden.

 

Wir sollten heute leben und nicht lästern,

Denn „Heute“, das ist „Morgen“ „Gestern“!

 

Don, März 2014

 

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Ich hab dich so unheimlich lieb

 

Du, ich hab dich so unheimlich lieb.

Ich könnte mir alle Juwelier-Shops anschauen

und dann, wie ein gewöhnlicher Dieb,

aus Nachbars Garten 'ne Rose klauen.

 

Oder ich bitte den heiligen Geist,

dass er in der Walpurgisnacht

als Osterhase verkleidet dich ins Bein beißt

und dir ein Baby von mir macht.

 

Ich glaub, ich würde es sogar schaffen,

dass ein Rhinozeros dir ein Liebeslied schrieb,

und singen müssten es dann neunzehn Giraffen.

Oh Schatz, ich hab’ dich so unsagbar lieb.

 

Don, 1986

 

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