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Gedichte № 8
Gott hatte die Zehn Gebote
gerade zu Ende gedacht.
Die zeigten ihm den Vogel:
"Ein starkes Stück!
In meinem Alter besucht
mich schon mancher Pappenheimer. Einen von denen kennt ihr:
Es ist Herr Alzheimer. Vieles zu vergessen hat
mich erst mal wütend gemacht. Aber dann hab ich darüber
nachgedacht, und ich habe sogar schon
mal darüber gelacht. Denn es hat mir natürlich
auch Vorteile gebracht: Beim Fernsehen hab ich
jetzt viel mehr Erholung, denn für mich gibt es keine
Wiederholung! Für mich gibt es jetzt auch
viel mehr zu entdecken, denn ich kann meine
Ostereier jetzt selber verstecken. Und dann geht es mir öfters
so wie heute: Ich lerne Menschen kennen,
immer neue Leute. Und dann bin ich jetzt nur
noch selten allein - Ich kann nämlich nicht mehr
nachtragend sein. Ich brauche mich wegen des
Vergessens nicht zu verstecken. Wenn ich nur will, kann ich
darin auch Vorteile entdecken. Don, 15.09.2014 Der
Käpt’n stand auf seiner Brücke und
ahnte nicht des Schicksals Tücke… Hier
war sein Schiff, dort
war ein Riff, eh’
er’s begriff hört
er einen Pfiff. Dann
lag er am Strand mit
dem Kopf im Sand und
merkte vermutlich erst nach Stunden: Sein
Schiff, samt Passagier'n – Verschwunden! Zwei
Monate war er allein auf der Insel und
starrte stupide in ein Wassergerinnsel. Dank
ihm konnt' er notdürftig und grad eben das
Dasein hier irgendwie überleben. Ein
Stoßgebet sendet er: "Lieber Gott, bitte…" Da
hört er hinter sich leichtfüßige Schritte. Eine
Frau sprach ihn an: "Ich war die dritte, die
an Land gespült wurde… Und ich heiße Brigitte! Die
andre Gestrandete hat's nicht überlebt. Sie
wurde gebissen und eingewebt. Wie
geht’s Ihnen? Komm'n Sie, ich lade Sie ein, in
meinem Zuhause mein Gast zu sein!" Sie
liefen landeinwärts zwei Tage und dann kamen
beide an dieser Hütte an: Ein
Juwel voller Blüten! Und die Kälte der Nacht schwand
dahin, als sie das Feuer entfacht, das
auflodernd und knisternd den Raum erhellt, und
ihn vor eine Frage stellt: "Sag
bitte mir, wie hast du's gemacht? Wie
hast du dir all das hier ausgedacht?" "Nun,
ich habe zwischen all den Bäumen begonnen,
einfach aufzuräumen. Und
hab' nicht nur in den Himmel geguckt, sondern
kräftig in meine Hände gespuckt." Don Ganz
unglaubliche Märchen schreibt das Leben! Eins
davon heißt: "Ich hab' das Rauchen aufgegeben!" Don Komm
Don Wenn
kein Mensch mehr an Wunder glaubt, Dann
haben wir uns selbst beraubt, Denn
es wird auch keins mehr geben In
deinem ganzen Leben. Wunder
brauchen offene Herzen, Grad
wenn sie krank sind und voll Schmerzen, Voll
unnötigem alten Plunder – Dann
brauchen dringend wir ein Wunder. Dann
muss ich selber mich riskieren, Dann
muss ich alles ausprobieren, Und
Zweifel sind dann nicht erlaubt, Wenn
jemand wirklich an ein Wunder glaubt. Was
das konkret heißt, höre ich dich fragen? Na
gut, ich kann’s ganz einfach sagen: Du
selber musst dir wirklich sicher sein. Dann
tritt das Wunder für dich ein. Don, 29.11.2013 Ach ich wollte so sehr, dass sie nicht nur die Hand auf mein Haar
legt, ich wollte viel mehr, etwas, was mich ganz tief bewegt: Ich wollte ihr klarmachen, dass ich kaum irgendetwas zu sagen im Stande
war von den wirklich wichtigen Sachen, die im Grunde so einfach und klar und die jetzt so unheimlich schwer einer Frau wie ihr mitzuteilen waren, denn ich war innerlich leer. Und so konnte ich mich nicht offenbaren. Ach, ich wollte so sehr, dass die Zeit sich verfängt und ich hoffte auf mehr. Dass niemand uns bedrängt, denn sie sollte doch in ihrer Phantasie erkennen, wie sehr ich sie lieben will und was ich bedeute für sie, doch mein Mund blieb absolut still. Ich wollte doch so unendlich zärtlich sein. Aber ich blieb stumm, und ich blieb allein. Don,
Dezember 2008 Wenn
Du mal die Schnauze voll hast und
drohst zusammenzubrechen unter der Last der
täglichen Hetzerei und Hast, dann
halt einfach an und mache mal Rast, selbst
wenn es im Job überhaupt nicht passt. Weißt
Du, Du selber musst Dir nämlich Zeit nehmen für
Deine Pause. Und Du brauchst Dich nicht zu schämen, wenn
Dein Chef jammert, dass sein Unternehmen zusammenbricht
und Du glaubst zu vernehmen, dass
er weint, über entgangene Tantiemen. Du
solltest Deine eigenen Grenzen kennen und
Dich nicht in fremden Erwartungen verrennen. Sei
doch ein Mann! Fang
endlich an, das
zu tun, was Du tun musst und
beende den Frust! Mach
Schluss mit dem Spuk: Brich
zusammen! Oder
bist Du dazu nicht stark genug? Don Der Superwecker Für die Tagträumer hier auf Erden, Zwar gibt es die Träumer, und es gibt auch die
Wachen. Don
Ich
bin ein Mann und
dann und wann lass'
ich mich gar zu gern verführen. Dann
braucht mich meine Frau nur zu berühren, und
manches Mal, dann kommt es vor, da
knabbert sie an meinem Ohr und
ich geh hoch wie 'ne Rakete. Dann
schmuse ich mit meiner Grete und
wenn dann noch 'ne Musik spielt, dann
sind wir richtig aufgewühlt. Uns
fällt es schwer, uns dann zurückzuhalten – Zu
mächtig sind dann die Naturgewalten, und
voll im Rhythmus der Musik steigern
beide wir das Glück. Zusammen
kommen wir dann sowieso mit
dem Orchester-Schlussakkord im Furioso, und
beide sind wir dann sooo froh! Doch
andere Konzertbesucher stört das so… Don, 06.10.2011 |