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Dons Gedichte  № 8

 

1.    

Gottes Zehn Gebote im Angebot

2.    

Besuch von Herrn Alzheimer

3.    

Gestrandet

4.    

Unglaublich

5.    

Komm!

6.    

Wunderglauben

7.    

Ach ich wollte so sehr

8.    

Fang endlich an!

9.    

Der Superwecker

10.  

Liebe mit Musik

 

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Gottes Zehn Gebote im Angebot

 

Gott hatte die Zehn Gebote gerade zu Ende gedacht.
Dann hat er sie den Amerikanern als Angebot gemacht.
"Was ist denn dabei als Aufgabe vonnöten?"
"Na, zum Beispiel: Du sollst nicht töten!"
Und die Amis reagierten ganz scharf:
"Nein danke, mein Lieber, kein Bedarf!"


Dann bot er sie den Italienern an.
"Na, und was machen damit alsdann?" 
"Nun, zum Beispiel solltet ihr nicht mehr stehlen!"
"Nein Danke, du kannst andere Leute quälen!"


Auch mit den Franzosen wollte er sprechen.
Sie sollten nicht immer die Ehe brechen.

Die zeigten ihm den Vogel: "Ein starkes Stück!
Versuch's mal woanders. Vielleicht hast Du Glück!"


Danach bot Gott sie den Juden an.
Die sagten: "Das kommt auf den Preis für sie an".
"Für euch kosten die nichts, könnt ihr das versteh`n?"
Darauf sagten die nur: "Ja! Dann gib uns gleich zehn!"

Don, 18.07.2014

 

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Besuch von Herrn Alzheimer 

 

In meinem Alter besucht mich schon mancher Pappenheimer.

Einen von denen kennt ihr: Es ist Herr Alzheimer.

Vieles zu vergessen hat mich erst mal wütend gemacht.

Aber dann hab ich darüber nachgedacht,

und ich habe sogar schon mal darüber gelacht.

Denn es hat mir natürlich auch Vorteile gebracht:

Beim Fernsehen hab ich jetzt viel mehr Erholung,

denn für mich gibt es keine Wiederholung!

Für mich gibt es jetzt auch viel mehr zu entdecken,

denn ich kann meine Ostereier jetzt selber verstecken.

Und dann geht es mir öfters so wie heute:

Ich lerne Menschen kennen, immer neue Leute.

Und dann bin ich jetzt nur noch selten allein -

Ich kann nämlich nicht mehr nachtragend sein.

Ich brauche mich wegen des Vergessens nicht zu verstecken.

Wenn ich nur will, kann ich darin auch Vorteile entdecken.

 

Don, 15.09.2014

 

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Gestrandet

 

Der Käpt’n stand auf seiner Brücke

und ahnte nicht des Schicksals Tücke…

 

Hier war sein Schiff,

dort war ein Riff,

eh’ er’s begriff

hört er einen Pfiff.

Dann lag er am Strand

mit dem Kopf im Sand

und merkte vermutlich erst nach Stunden:

Sein Schiff, samt Passagier'n  – Verschwunden!

 

Zwei Monate war er allein auf der Insel

und starrte stupide in ein Wassergerinnsel.

Dank ihm konnt' er notdürftig und grad eben

das Dasein hier irgendwie überleben. 

 

Ein Stoßgebet sendet er: "Lieber Gott, bitte…"

Da hört er hinter sich leichtfüßige Schritte.

Eine Frau sprach ihn an: "Ich war die dritte,

die an Land gespült wurde… Und ich heiße Brigitte!

Die andre Gestrandete hat's nicht überlebt.

Sie wurde gebissen und eingewebt.

Wie geht’s Ihnen? Komm'n Sie, ich lade Sie ein,

in meinem Zuhause mein Gast zu sein!"

 

Sie liefen landeinwärts zwei Tage und dann

kamen beide an dieser Hütte an:

Ein Juwel voller Blüten! Und die Kälte der Nacht

schwand dahin, als sie das Feuer entfacht,

das auflodernd und knisternd den Raum erhellt,

und ihn vor eine Frage stellt:

"Sag bitte mir, wie hast du's gemacht?

Wie hast du dir all das hier ausgedacht?"

"Nun, ich habe zwischen all den Bäumen

begonnen, einfach aufzuräumen.

Und hab' nicht nur in den Himmel geguckt,

sondern kräftig in meine Hände gespuckt."

 

Don

 

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Unglaublich

 

Ganz unglaubliche Märchen schreibt das Leben!

Eins davon heißt: "Ich hab' das Rauchen aufgegeben!"

 

Don

 

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Komm

Komm, lass uns die Augen schließen,
dass uns niemand stört und sieht,
wie wir unser Glück genießen,
unsre Nähe und von weitem dieses Lied
Komm!


Komm und schließe meinen Mund mit deinem,
dass nicht unbedachte Worte stören,
wenn wir jetzt nur noch mit einem
Herzschlag den Zigeuner-Rhythmus hören
Komm!

Komm, bekleide mich mit deinen Haaren,
damit niemand unterscheiden kann,
wenn man uns entdeckt nach Jahren,
wer hier Frau ist und wer Mann.
Komm!

Komm und schrei mit deinem Herzen,
sei nicht still, nicht still, nicht still,
weil ich über allem Glück und Schmerzen
nur noch eins mit Dir sein will.
Komm!

 

Don

 

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Wunderglauben

 

Wenn kein Mensch mehr an Wunder glaubt,

Dann haben wir uns selbst beraubt,

Denn es wird auch keins mehr geben

In deinem ganzen Leben.

 

Wunder brauchen offene Herzen,

Grad wenn sie krank sind und voll Schmerzen,

Voll unnötigem alten Plunder –

Dann brauchen dringend wir ein Wunder.

 

Dann muss ich selber mich riskieren,

Dann muss ich alles ausprobieren,

Und Zweifel sind dann nicht erlaubt,

Wenn jemand wirklich an ein Wunder glaubt.

 

Was das konkret heißt, höre ich dich fragen?

Na gut, ich kann’s ganz einfach sagen:

Du selber musst dir wirklich sicher sein.

Dann tritt das Wunder für dich ein.

 

Don, 29.11.2013

 

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Ach ich wollte so sehr

 

Ach ich wollte so sehr,

dass sie nicht nur die Hand auf mein Haar legt,

ich wollte viel mehr,

etwas, was mich ganz tief bewegt:

Ich wollte ihr klarmachen,

dass ich kaum irgendetwas zu sagen im Stande war

von den wirklich wichtigen Sachen,

die im Grunde so einfach und klar

und die jetzt so unheimlich schwer

einer Frau wie ihr mitzuteilen waren,

denn ich war innerlich leer.

Und so konnte ich mich nicht offenbaren.

 

Ach, ich wollte so sehr,

dass die Zeit sich verfängt

und ich hoffte auf mehr.

Dass niemand uns bedrängt,

denn sie sollte doch in ihrer Phantasie

erkennen, wie sehr ich sie lieben will

und was ich bedeute für sie,

doch mein Mund blieb absolut still.

 

Ich wollte doch so unendlich zärtlich sein.

Aber ich blieb stumm, und ich blieb allein.

 

Don, Dezember 2008


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Fang endlich an!

 

Wenn Du mal die Schnauze voll hast

und drohst zusammenzubrechen unter der Last

der täglichen Hetzerei und Hast,

dann halt einfach an und mache mal Rast,

selbst wenn es im Job überhaupt nicht passt.

 

Weißt Du, Du selber musst Dir nämlich Zeit nehmen

für Deine Pause. Und Du brauchst Dich nicht zu schämen,

wenn Dein Chef jammert, dass sein Unternehmen

zusammenbricht und Du glaubst zu vernehmen,

dass er weint, über entgangene Tantiemen.

 

Du solltest Deine eigenen Grenzen kennen

und Dich nicht in fremden Erwartungen verrennen.

Sei doch ein Mann!

Fang endlich an,

das zu tun, was Du tun musst

und beende den Frust!

Mach Schluss mit dem Spuk:

Brich zusammen!

Oder bist Du dazu nicht stark genug?

 

Don

 

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Der Superwecker

Gerade gestern ist es mir aufgefallen,
bei den meisten Menschen, gottlob nicht bei allen,
sind sogar tagsüber die Augen geschlossen;
Die verträumen ihr Leben, und da hab' ich beschlossen,
dagegen muss etwas getan werden:

Für die Tagträumer hier auf Erden,
für diese vielen, fast schon Blinden,
würde ich einen Super-Wecker erfinden.
Und zwar müsste der solchen immensen Lärm machen,
dass er solange nervt, bis sie erwachen.
Ich habe nun wirklich nichts gegen das Träumen!
Aber wer Tag und Nacht schläft, muss das Leben versäumen.
Wer selber wach ist, kann es mir bestätigen –
Leben, das heißt doch, sich aktiv betätigen.

Also hab' ich mich daran gemacht
und mir diesen Wecker ausgedacht.
Der sollte wecken, immer wieder und wieder.
Ich selber aber wurde dabei und müder,
bis ich selbst nicht mehr wachte, sondern schlief,
und in meinem Traum bekam ich einen Brief.
Absender war ein gewisser „Gott“
und der befahl mir aufhören, und zwar sofort.
Er wäre wegen meines Weckers in höchsten Nöten.
Ich würde die meisten Menschen damit töten.

Zwar gibt es die Träumer, und es gibt auch die Wachen.
Aber die größte Anzahl würden andre ausmachen,
und deren Beachtung hätt' ich beinah versäumt:
Die meisten Menschen werden nämlich nur geträumt!!
Und sollte ich jetzt meinen Superwecker erfinden,
dann müssten die Geträumten alle verschwinden!!

Und da erkannte ich: Ja, so ist das Leben.
Naja, dann lass ich meine Erfindung eben.
Aber reizt mich nicht zu sehr, ihr fast schon Blinden,
sonst lass' ich euch doch noch alle verschwinden.

 

Don

 

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Liebe mit Musik

 

Ich bin ein Mann

und dann und wann

lass' ich mich gar zu gern verführen.

Dann braucht mich meine Frau nur zu berühren,

und manches Mal, dann kommt es vor,

da knabbert sie an meinem Ohr

und ich geh hoch wie 'ne Rakete.

Dann schmuse ich mit meiner Grete

und wenn dann noch 'ne Musik spielt,

dann sind wir richtig aufgewühlt.

Uns fällt es schwer, uns dann zurückzuhalten –

Zu mächtig sind dann die Naturgewalten,

und voll im Rhythmus der Musik

steigern beide wir das Glück.

Zusammen kommen wir dann sowieso

mit dem Orchester-Schlussakkord im Furioso,

und beide sind wir dann sooo froh!

Doch andere Konzertbesucher stört das so…

 

Don, 06.10.2011

 

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